Freitag, 25. September 2009

Was mich antreibt

In meinem letzten Beitrag habe ich anhand des Buches von Max Lucado davon geschrieben, wie einmalig wir sind, weil Gott uns geschaffen hat und uns bedingungslos liebt. Vor einigen Tagen habe ich von einer Freundin ein Buch zurückbekommen, das ich ihr vor vielen, vielen Monaten einmal geliehen hatte. Ich hatte schon vergessen, dass ich das Buch überhaupt habe. Als ich ein bisschen im Buch blätterte, bin ich „zufälligerweise“ auf eine Seite gestoßen, die genau zum letzten Beitrag passt und ihn ergänzt. Ich bin wirklich erstaunt und begeistert, wie Gott zu uns redet und uns zusagt, dass wir einmalig sind. Sei es durch die das Wort Gottes, die Bibel direkt, oder durch andere Menschen.

„Ein unbeschreiblicher Gott hat mich erkennen lassen, dass ich nicht sinnlos erschaffen worden bin. Ich habe ein Recht auf Leben und ich habe das Recht, ich selbst zu sein. Meine Lebendigkeit und Kreativität ist eine der vielen Gaben, die er mir geschenkt hat, und dafür bin ich ihm auch unendlich dankbar. (…) Christus hat mich zur Freiheit befreit und nicht zu einem Leben, in dem ich mich ständig rechtfertigen muss. Ich weiß, dass sich manche Geister an mir scheiden. So wie ich bin, darf ich sein. Ich zeige offen meine Gefühle, schäme mich auch meiner Tränen nicht. Denn ich bin ein Mensch mit dem Recht, traurig, bedrückt, enttäuscht, wütend, resigniert oder auch begeistert zu sein und schuldig zu werden. Ich darf Zweifel haben und ergriffen sein von meinem Glauben. Ich weiß, dass ich ein wunderbarer Mensch bin und zugleich, dass ich die Gnade Gottes brauche und auch auf Menschen angewiesen bin; ich bin eben nicht perfekt, sondern ein sündiger Mensch, weit davon entfernt eine „Heilige“ zu sein. Ich gebe zu: Ich bin etwas Außergewöhnliches, aber das ist vor Gott jeder!

Wie gerne würde ich das tausenden Menschen zusprechen, dass jeder und jede so etwas Außergewöhnliches und Einmaliges ist. Allen, die diese Zeilen lesen, und nicht die Nase darüber rümpfen, dass ich das so deutlich über mich schreibe, sondern vielleicht zu denen gehören, die selten oder gar nicht diese Anerkennung zugesprochen bekommen haben, rufe ich zu: „Es ist schön, dass es Dich gibt. Du bist so gewollt, wie Du bist. Du verschönerst diese Welt, denn die Welt wäre ärmer, wenn es Dich nicht gäbe. Du hast ein Recht auf Dein Leben, auf Deine Gefühle, Deine Freuden, Deine Erfolge und Niederlagen. Du bist nicht weniger wert, wenn Du nicht alles erreichst, was andere von Dir erwarten, oder weil Dein Weg für andere unverständlich bleibt. Wichtig ist, dass Du auf Dein Gewissen hörst, es wach hältst und so lebst, dass Du am Ende sagten kannst: ‚Ich habe gelebt und damit auch anderen ermöglicht zu leben’."
(Aus: Schwester Teresa Zukic: Das Skateboard Gottes. München: Pattloch Verlag. 1999.)

Durch unzählige Gespräche weiß ich, wie viele Menschen mit Ablehnung kämpfen, sich selbst ablehnen, kein völliges Ja zu sich selbst sagen können, oder Altlasten mit sich herumtragen wie Unvergebenheit, Schuld, Scham. Meine Sehnsucht ist, dass viele Menschen die Güte Gottes erfahren und dadurch erleben, dass sie wertvoll und einmalig sind. Aber nicht mit Druck und Krampf, sondern dass sie gezogen werden von der Liebe Gottes. Dass sie innere Freiheit erfahren, sich nicht treiben lassen von dem, wie sie sein sollten, sondern in sich ruhen können. Dass sie in der Gewissheit leben, angenommen und geliebt zu sein. Dass sie von Menschen umgeben sind, die die Liebe Gottes vorleben. Menschen, die gütig und barmherzig sind, die Fehler verzeihen, die gnädig miteinander umgehen, weil sie selbst diese Gnade erfahren haben. Ich wünsche mir mehr Menschen, die sagen: Ich habe gelebt und damit auch anderen ermöglicht zu leben. Ich wünsche mir ein lebendiges Christsein, keinen toten, staubigen, gesetzlichen Glauben.

Anmerkung: In ihrem Buch berichtet die Autorin von ihrem Weg von der Atheistin zur Gründerin der „Kleinen Kommunität der Geschwister Jesu“. Mittlerweile ist sie Gastreferentin bei Management-Seminaren, diskutiert in Talkshows, schreibt Rockmusicals. 

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